Kurzer Geschichtsabriss
Die Pfadfinderei hat ihren Ursprung Anfang des 20. Jahrhunderts.
Ein Zweig der Entwicklung beginnt in England durch Robert Baden Powell, der noch sehr militärische Zeltlager veranstaltete. Ihm ging es jedoch schon um Gleichheit und Gemeinschaft.
Der zweite Ursprung liegt in Deutschland und ist vor allem für unsere Geschichte relevant. Eine damalige Studentenbewegung namens Wandervögel sehnte sich aus den Hörsälen in die Natur zu gehen. Wandern und singen waren ihre Hauptbeschäftigung.
Bis zum ersten Weltkrieg liefen diese Zweige parallel. Die Wandervögel nur in Deutschland, die Pfadfinder international.
In der Weimarer Republik fanden sich verschiedene Gruppierungen wieder, trafen sich, vermischten ihre Traditionen und die Pfadfinderei, wie wir sie heute leben hat sich langsam entwickelt. Diese Entwicklung erlebte während des Nationalsozialismus durch das Verbot der freien Jugendarbeit einen herben Rückschlag. Die Nachkriegzeit war eine Findungsphase, viele Bünde bildeten sich und entwickelten sich in unterschiedliche Richtungen. Auch heute gibt es in Deutschland noch deutlich mehr Zusammenschlüsse als in anderen Ländern.
Pädagogik
Bei uns wird nach den Prinzipien “Jugend führt Jugend” und “learning by doing” gearbeitet. Man bekommt früh Verantwortung übertragen, trägt Pflichten und es wird besonders viel Wert auf Hilfsbereitschaft gelegt.
Toleranz ist wichtig, damit unsere weltweite Gemeinschaft der Pfadfinder funktioniert, genau so wie unser Bekenntnis zur Internationalität, was sich in Auslandsfahrten und -lagern zeigt.
Doch grundsätzlich geht es bei uns um den Spaß. Spielerisch soll die Natur kennen gelernt werden und dadurch auch das einfache und bewusste Leben.
In der Gruppe werden die vielen Herausforderungen gemeistert, die sich täglich auf unseren Fahrten stellen.
Gliederung
Unsere Jüngsten im Alter von 6 bis 10 Jahren sind in der Meute Merlin, sie werden Wölflinge genannt. Sie treffen sich Mittwochs von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr in der großen gemischten Gruppe.
Nach einiger Zeit treten die Kinder in Sippen über. Das sind kleinere Gruppen mit ein oder zwei Älteren die Sippenführer genannt werden. Anfangs nennt man sie Jungpfadfinder, nach dem Versprechen gehören sie zur Pfadfinderstufe. Bei uns findet deren Heimabend jeden Dienstag von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr statt. Mit Ende der Sippenzeit kann man in eine Roverrunde eintreten oder eine Aufgabe im Stamm übernehmen. Alle Gruppen zusammen bilden den Stamm Landesritter, doch sind wir nicht alleine.
Mit mehreren Stämmen aus der Region bilden wir den Ring Kölner Bucht, einer der größten Ringe in unserem Bund. Wir gehören zum Deutschen Pfadfinderbund Mosaik (DPBM) der sich deutschlandweit ausbreitet jedoch seine Geschäftsstelle in Köln hat.
Auch mehrere Bünde schließen sich zu einem großen Dachverband zusammen, dieser heißt Deutscher Pfadfinder Verband (kurz DPV).
Dazu gehören nicht alle Pfadfinder aus Deutschland, und erst recht nicht weltweit.
Kluft und Halstuch
Unser Erkennungszeichen auf der ganzen Welt: zwar variieren sie teilweise in Farbe und Art, doch sind sie immer als Kluft erkennbar.
Es ist keine Uniform in diesem Sinne, viel mehr ein Erkennungszeichen, welches zum Gemeinschaftsgefühl beiträgt.
Schon von Baden Powell wurde dieses Hemd eingeführt, um von gesellschaftlichen Unterschieden abzulenken und diese wenigstens für die Zeit bei den Pfadfindern zu eliminieren.
Wir tragen auf der Kluft verschiedene Abzeichen. Die Deutschlandfahne mit Europasternen ist über der rechten Brusttasche.
Auf unserem linken Ärmel tragen wir das Bundesabzeichen und rechts unser Stammeswappen. Auf der linken Brusttasche ist der Wolfskopf oder die Lilie, je nach Alter und Versprechensstufe.
All das sind Erkennungszeichen für andere Pfadfinder, denen wir begegnen.
Diese Anordnung ist sogar in der Bundesverfassung festgelegt, gilt aber nicht als weltweiter Standart.
Dazu tragen wir das Halstuch. Orange ist für unsere jüngsten, die Wölflinge, nachdem das Pfadfinderversprechen abgelegt wurde trägt man ein blaues Halstuch. Später bekommt man mit dem Roverversprechen ein rotes. Das wird nicht nur Bundes sondern sogar Stammesweise unterschiedlich gehandhabt
Aktivitäten
Wir treffen uns wöchentlich in unserem Heim im Keller der Südschule Lechenich. Dort spielen und reden wir viel, lernen aber auch Praktisches wie Feuerkunde und Knoten. Außerdem beschäftigen wir uns mit unseren Regeln und der Geschichte.
Zusätzlich gehen wir auf Fahrt. Meist sind es Wochenendfahrten mit dem Zelt. Unsere typischen schwarzen Zelte nennt man Kothe (klein) und Jurte (groß), im Winter oder Frühjahr sind wir auch mal in einem Selbstversorgerhaus.
In den Sommerferien geht es auf Großfahrt über 2,5 Wochen innerhalb Deutschlands aber auch ins Ausland.
Zusätzlich gibt es noch kleine Aktionen wie Müllsammeln, Dorffeste oder Elternaktionen.